Gestaltungsbeiräte sind ein erprobtes Instrument, um baukulturelle Qualität zu sichern, Betroffene und die Allgemeinheit zu beteiligen und das Image des Ortes aufzuwerten.

Der Weg zum mobilen Gestaltungsbeirat

Zahlreiche deutsche Städte haben bereits Gestaltungsbeiräte etabliert, die mit Hilfe externer Fachleute und deren neutralem Blick von außen wertvolle Hinweise auf Defizite und Verbesserungsmöglichkeiten geben. Sie bemühen sich darum, festgefahrene Positionen aufzulösen und Kommunikationswege für das weitere Verfahren aufzuzeigen.

Kleineren Kommunen fehlen in der Regel die finanziellen Mittel einen Gestaltungsbeirat dauerhaft einzurichten, zumal hier entsprechende Aufgabenstellungen eher temporär auftreten.

 

Das Land Niedersachsen, die Architektenkammer Niedersachsen und das Netzwerk Baukultur bieten eine praktikable und sinnvolle Alternative an. Gemeinsam organisieren sie die Einrichtung eines „mobilen“ oder „temporären“ Gestaltungsbeirats. Dieser kann auf Anforderung punktuell zur Beratung einzelner Problemstellungen eingesetzt werden.
Das Land Niedersachsen fördert finanziell dieses Beratungsformat, das nunmehr durch das Netzwerk Baukultur in Niedersachsen vorangetrieben wird. Über das Netzwerk eingebunden sind auch die kommunalen Spitzenverbände wie der Niedersächsische Städtetag, der Städte- und Gemeindebund und der Landkreistag.

Die Empfehlungen des Beirats stehen ausdrücklich nicht in Konkurrenz zur Arbeit bereits tätiger oder noch zu beauftragender Planungsbüros sondern liefern im Gegenteil Impulse aus neutraler Sicht für die weitere Bearbeitung der jeweiligen Problemstellung.

Der niedersächsische temporäre Beirat für Baukultur wird vorwiegend konzeptionell tätig, indem er die Kommunen besonders im Vorfeld städtebaulicher Planungen und stadträumlicher Gestaltungen berät. Einzelobjekte waren bisher selten Beratungsgegenstand; wir stehen allerdings auch hier gerne mit Rat zur Seite.

 

Landkreis Stade | Samtgemeinde Lühe
Einwohnerzahl 1.792 (12|2020)

Beratungsaufgabe
Der kleine Ort im Alten Land zeigt neben ‚norddeutschem‘ Ziegel das für diese Region so typische weiße Fachwerk. Im Juni 2019 wurde die seit 1983 bestehende Gestaltungs- und Erhaltungssatzung evaluiert und beraten. Ziel war es, auf Basis der praktischen Erfahrungen „die Satzung insgesamt verständlicher und umsetzbarer“ zu formulieren

Landkreis Ammerland
Einwohnerzahl 23.232 (12|2020)

Planungsaufgabe
„Die Stadt nimmt in den Bereichen außerhalb der Innenstadt einen rasanten Veränderungsdruck und eine hohe Nachfrage nach Baugrundstücken wahr, so dass eine geordnete Entwicklung zunehmend in Frage gestellt wird. Da die vorliegenden B-Pläne Bebauungen zulassen, die weit über das bisher vorhandene Maß hinausgehen, ist zu klären, wo und wie Nachverdichtung als sinnvoll und machbar angesehen wird.“ (aus dem Protokoll

Protokoll >

Kreisstadt
Einwohnerzahl 22.072 (12|2020)

Planungsaufgabe
„Nach Einschätzung der Verantwortungsträger der Stadt bestehen insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der Innenstadt erhebliche Handlungs- und Steuerungsbedarfe. Ihr gelinge es in jüngerer Zeit nicht mehr ausreichend, ihr Potenzial als Versorgungszentrum, wie auch als Identitäts- und Begegnungsort für die Region und ihre Bewohner zu entfalten.” (aus ISEK Kernstadt 2020, Stadt Rotenburg)

Protokoll >   ISEK Rotenburg >

Samtgemeinde Bothel | Landkreis Rotenburg (Wümme)
Einwohnerzahl 2.379 (12|2020)

Planungsaufgabe
Rathaus, Bürgerhaus, Schule, Freibad, Sportverein, Freiwillige Feuerwehr – im Bereich Horstweg/Schulstraße liegen diese viel frequentierten Institutionen dicht beieinander. Die unübersichtliche Überschneidung von Verkehrs-strömen erzeugt Unzufriedenheit und Unsicherheit. Angestrebt ist eine Umfunktionierung und Umgestaltung in einen verkehrsberuhigten Bereich.

Protokoll >

Landkreis: Cuxhaven
Einwohnerzahl: 14.339 (12│2019)

In zentraler Lage im Ort plant die Gemeinde die Ausweisung von zwei neuen Baufeldern, die auf bisher landwirtschaftlich geprägten Flächen entstehen sollen. Der vorliegende Planstand der “Schiffdorfer Gärten” wurde im August 2019 intensiv betrachtet und hinsichtlich möglicher unberücksichtigter Potenziale überprüft.

Protokoll >   B-Plan Begründung >

Landkreis: Osnabrück
Einwohnerzahl: 15.750 (12│2019)

Unübersehbar dominiert der Alte Speicher das Sanierungsgebiet um den Hafenbereich am Mittellandkanal, ist als Landmarke weithin sichtbar. Das Gelände unmittelbar um den Speicher wird als Marina, Park- und Veranstaltungsfläche öffentlich genutzt. Wie kann ein Planungskonzept das alte Hafengebäude einbeziehen oder aber seine Wirkung mit einem Neubau ersetzen?

Protokoll >

(Flecken Ottersberg | Landkreis: Verden)
Einwohnerzahl: 3.195 (12│2019)

Das Künstlerdorf Fischerhude ist bekannt durch namhafte Worpsweder Künstler - und wegen seiner charakteristischen Atmosphäre im alten Ortskern. Allerdings hat das Ortsbild in den letzten Jahren durch verschiedene Bauten gelitten. Daher entstand der Wunsch nach Regelungsmaßnahmen, um weitere Beeinträchtigungen zu verhindern.

Protokoll >   Entwurf Gestaltungssatzung >

Landkreis Stade
Einwohnerzahl: 40.193 (12│2019)

In der öffentlich geführten Diskussion unter Moderation des Beirats wurden ausführlich Qualitäten und Mankos des St.-Petri-Platzes analysiert. Seine gute Eignung für Veranstaltungen, die unterschiedlich geprägten Platzzugänge, die teils historischen Fassaden und das Heimatmuseum machen seinen eigenständigen Charakter aus. Auf Basis der Beratung wurde ein Wettbewerbliches Dialogverfahren entwickelt und inzwischen entschieden.

Protokoll >   WBW Dialogverfahren >   1. Preis >

Landkreis Ammerland
Einwohnerzahl: 22.952 (12│2019)

Im August 2017 erfolgte eine verwaltungsinterne Tagung zur Weiterentwicklung der innerstädtischen Freiflächen. Ziel: eine Wohnbebauung von etwa 150 WE. Vor einer Umsetzung sollten die Möglichkeiten der Verdichtung bestehender Wohnquartiere geprüft werden. Es gibt eine Reihe von Flächen, die auf den ersten Blick besser für eine Nachverdichtung geeignet sind als die zunächst ins Auge gefasste.

Protokoll >

Der erste mobile Gestaltungsbeirat in Niedersachsen tagte Ende 2015

in Bremervörde zur Diskussion der komplexen Problemlage bei der Gestaltung des dortigen Rathausmarktes. Die Architektenkammer Niedersachsen hatte damals im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Land dieses neue Beratungsinstrument für Kommunen auf den Weg gebracht.
In eintägiger Sitzung analysierten externe Beiratsmitglieder aus den Fachbereichen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und dem Einzelhandel die besonderen Planungsprobleme und gaben der Stadt zahlreiche wertvolle Empfehlungen zur weiteren Planungsarbeit.

Protokoll >   Umsetzung >

Bremervörde

Landkreis Rotenburg (Wümme)
Einwohnerzahl: 18.582 (12│2019)

Bremervörde

zeigen auf, wie instutionalisierte Gestaltungsbeiräte ihre Expertise gewinnbringend in den Planungsprozess einfliessen lassen. Sie unterscheiden sich in Organisation und Ablauf, in den Beratungsschwerpunkten oder in der Art, die Öffentlichkeit einzubinden. Wir geben hier einen zusammenfassenden Überblick ihrer Arbeit. Detaillierte Informationen geben jeweils die Internetauftritte und Ansprechpartner*innen.

 

Förderer des Beirat für Baukultur in Niedersachsen

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Beirat für Baukultur in Niedersachsen anfragen

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Weiterführende Literatur Gestaltungsbeiräte

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Flyer Beirat für Baukultur

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